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Warum der Elefant gleich zweimal in Oberhausen das Schweben lernt

Der Künstler Jörg Mazur (links) und Christian Icking (rechts) vor der Skulptur des Elefanten

Es ist ja nicht zu übersehen: „Den Elefanten schweben lassen“ ist das Leitmotiv dieser Internetseite. Es bringt das Versprechen auf den Punkt, dass auch vermeintlich schwere Geschichten ganz leicht und einfach verständlich erzählt werden können. Umso größer war meine Überraschung, als ich wenige Tage vor dem offiziellen Start dieses Internetauftritts für mein Büro c.icking | Kommunikation. Medien. PR. aus der Zeitung erfuhr, dass das Bild des „schwebenden Elefanten“ ebenfalls in Oberhausen auch ganz handfeste und viel gewichtigere Formen annimmt: im Projekt „Elevated Levitated Elephant“ des Künstlers Jörg Mazur (im Foto links). Die Bronzeskulptur des Elefanten, an dem er arbeitet, wird an originalen Gerüsten der Wuppertaler Schwebebahn hängen, die sich vor dem Rheinischen Industriemuseum über die Oberhausener Hansastraße spannen.

Fotomontage des Kunstprojekts „Elevated Levitated Elephant“ von Jörg Mazur
Fotomontage: An historischen Schwebebahn-Gerüstteilen soll die 1,73 Meter hohe und 2,30 Meter lange Bronzeplastik des Elefanten hängen. (Fotomontage: Jörg Mazur)

Ruhrindustrie war von Arbeitskraft geprägt

Sein Kunstprojekt „verkörpert die Idee, an zentraler Stelle Oberhausens mit der Skulptur eines Elefanten auf eine höchst spannende Industrie- und Stadtgeschichte aufmerksam zu machen, welche die beiden Städte Oberhausen und Wuppertal verbindet“, erklärt Jörg Mazur. Denn Teile für die Schwebebahn wurden in Oberhausen gefertigt. Konkret erinnert das Projekt an die Elefantendame Tuffi des Zirkus Althoff, die im Juli 1950 aus der Schwebebahn in die Wupper sprang. Nur eine Woche vorher war Tuffi zu Werbezwecken in einer Oberhausener Straßenbahn mitgefahren.

In seiner Online-Galerie erläutert Jörg Mazur den Hintergrund des „Elevated Levitated Elephant“ ausführlich. „Die menschliche Leistung, die sich hinter den riesigen historischen Industrieanlagen und dem Bewegen unvorstellbarer Mengen an Stahl verbirgt, hat über Jahrhunderte den Alltag und die Identität der Menschen vor Ort geprägt. Sie erscheint aus heutiger Sicht vielen Menschen als unvorstellbar und findet in dem Bild ‚Einen Elefanten zum Schweben zu bringen‘ eine stimmige Entsprechung dieser von Arbeitskraft geprägten Epoche der Ruhrindustrie.“

Auf Rollbrettern steht die Styroporplastik des Oberhausener Künstlers Jörg Mazur im Zentrum Altenberg.
Noch steht die Styroporplastik des Elefanten auf Rollbrettern im Zentrum Altenberg. In Bronze gegossen, lernt sie schon bald das Schweben. (Foto: Christian Icking)

Besuch im Atelier in Altenberg

„Das ist ja wirklich lustig“, ist Jörg Mazurs Reaktion, als ich ihm von meiner digitalen Umsetzung des gleichen Themas erzähle. Und mit einem Augenzwinkern: „Manchmal ist es fast ein wenig unheimlich mit den Zufällen.“ Aber „das ‘Bild‘ des schwebenden Elefanten ist ja auch sehr schön“, sagt er. „Es macht Mut, schwierige Aufgaben anzugehen.“

Meine Bewunderung für das Schaffen Jörg Mazurs ist schon lange sehr groß. Und sie ist nach einem Besuch im Atelier im Zentrum Altenberg noch größer geworden. In den Räumen des Vereins zur Förderung der Soziokultur in Altenberg (Sovat) gibt der Oberhausener Künstler der Plastik aus Styropor mit einem Cuttermesser den letzten „Schnitz“ vor dem Gießen.

Noch steht der Elefant dort auf fahrbaren Rollbrettern. Doch schon bald lernt er als tonnenschwere Bronzeskulptur das Schweben.

Finanzierung über Crowdfunding

Aktualisierung vom 11. November 2022:

Zwischenzeitlich hat Jörg Mazur ein Crowdfunding-Projekt zur Finanzierung des „Elevated Levitated Elephant“ gestartet.