Ein schwebender Elefant sorgt in Oberhausen für Aufsehen. Gemeint ist hier nicht das Leitmotiv dieser Internetseite – sondern die Bronzeskulptur des Künstlers Jörg Mazur. Seit Kurzem hängt die Plastik mit dem Kosenamen Tuffi an vier Stahlbögen, die einst in der „Wiege der Ruhrindustrie“ als Träger für die Wuppertaler Schwebebahn gefertigt wurden. Und schon erobert Tuffi viele Herzen im Sturm.
Mehr als ein Denkmal für die Elefantendame
Das Projekt „Elevated Levitated Elephant“ des Oberhausener Künstlers setzt der Elefantendame Tuffi des Zirkus Althoff ein Denkmal, die im Juli 1950 aus der Schwebebahn in die Wupper sprang. Nur eine Woche vorher war Tuffi zu Werbezwecken in einer Oberhausener Straßenbahn mitgefahren und hatte dem Rathaus einen Besuch samt plätschernder Hinterlassenschaft abgestattet. Das war zur Hochzeit der Schwerindustrie. Jörg Mazur möchte mit seiner Skulptur auch an die Leistungen der hart arbeitenden Menschen in der Region erinnern.
„Es geht mir um eine veränderte Wahrnehmung“
Und doch ist das Projekt für ihn mehr als nur ein Denkmal: „In Kombination mit den Bögen ist der schwebende Elefant ein vielschichtiges Kunstwerk, das gleich mehrere Brücken schlägt — nicht nur industriehistorisch, sondern auch zeitlich und kunstgeschichtlich. Für mich verkörpert der Elefant nicht nur Tuffi, sondern stellvertretend die Natur. Sie wird hier in Form einer Skulptur buchstäblich in den Himmel gehoben und beseelt auf diese Weise eine Stahlkonstruktion, die zuvor von den meisten Menschen unbeachtet geblieben ist. Nur durch das Abbild eines Lebewesens gewinnt das riesige Gebilde plötzlich die volle Aufmerksamkeit der Menschen. Und das ist das eigentliche Kunstwerk. Es geht mir um eine veränderte Wahrnehmung.“
Tuffi ist schon ein beliebtes Fotomotiv
Mit Hilfe von stählernen Ketten und Seilzügen wurde der 1,2 Tonnen schwere Elefant nun vor dem LVR-Industriemuseum in seine endgültige Schwebeposition gebracht. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat das Projekt zu wesentlichen Teilen gefördert. Jörg Mazur zeigte sich am Ende erleichtert: „Das war ein aufregender Tag. Ich bin überglücklich, dass trotz Dauerregens alles so gut geklappt hat.“
„Jedes Mal, wenn ich vor Ort bin, stehen dort Menschen und machen Fotos“
Und er freute sich darüber, wie sein Werk in der Öffentlichkeit ankommt: „Der Elefant genießt offenbar große Beliebtheit. Jedes Mal, wenn ich vor Ort bin, stehen dort Menschen mit Kameras und Handys und machen Fotos.“ Damit ist Tuffi bereits zu einem beliebten Fotomotiv geworden. Wie schon Oberhausens großes Wahrzeichen, der Gasometer: Wer richtig steht, kann erkennen, dass der Elefant über der Hansastraße genau in der Sichtachse des stählernen Riesens hängt.
Eigens kleine Skulpturen angefertigt
Eine große Freude machte Jörg Mazur auch den Menschen, die sich an einer Finanzierungsaktion per Crowdfunding für sein Projekt beteiligt haben. Ihnen überreichte der Künstler Prämien und kleine Kunstwerke wie die Skulptur „Tuffi Skywalker“, die er eigens angefertigt hatte. Unter anderem schmückt Tuffi nun einen Kunstkalender und Pommesgabeln aus Edelstahl.